Radom Raisting: Besuch Ministerpräsident

2022-12-02 20:07:16 By : Ms. li guo

Raisting – Traditionell ertönt der Bayerische Defiliermarsch, wenn der Ministerpräsident eine Veranstaltung besucht. Bei Markus Söders Stippvisite im Raistinger Industriedenkmal Radom aber erklang passend zu der ungewöhnlichen Location „Also sprach Zarathustra“ aus dem Film „2001: Odyssee im Weltraum“. Live gespielt von der Raistinger Blaskapelle.

Während der bombastischen Klänge bestaunte Söder unter der neuen Tragluftkuppel die gewaltige Parabolantenne mit 25 Metern Durchmesser. Dank ihr konnte am 20. Juli 1969 die erste Mondlandung live in die irdischen Wohnzimmer übertragen werden. Damals war Söder gerade mal zwei Jahre alt. Fast 53 Jahre später würde er wohl gerne seinen aktuellen Problemfall Stephan Mayer auf den Mond verbannen. Dr. Martin Huber, dessen aus dem Hut gezauberten Nachfolger als CSU-Generalsekretär hatte Söder vor seiner Abfahrt nach Raisting noch offiziell inthronisiert.

Dank Polizeieskorte schaffte es Ministerpräsident Söder fast pünktlich zur Antenne 1 des auf der ganzen Welt bekannten Antennendorfs Raisting. Bei strömenden Regen wurde er von Landrätin Andrea Jochner-Weiß und Raistings Bürgermeister Martin Höck Willkommen geheißen. Bevor die Gruppe von Radom-Geschäftsführer René Jakob durch die Luftschleuse ins Innere der Kuppel geleitet wurde, hatte Dipl.-Ing. Hermann Martin noch seinen Auftritt. Der langjährige Technik- und Touristik-Führer der Erdfunkstelle überreichte dem Ministerpräsidenten sein gerade erschienenes Buch „Erdfunkstelle Raisting – Der weite Weg ins All“.

„Weltraumfeeling mit Blasmusik“ lobte Söder die Begrüßung und sah sich interessiert den Dokumentarfilm über das Radom an, ohne das auch die weltweite Übertragung der Olympischen Spiele von 1964 aus München nicht möglich gewesen wäre. Was viele bislang nicht wussten: Über das Radom lief eine verschlüsselte Telefonverbindung der US-Streitkräfte.

Obwohl der Radom-Betrieb 1985 eingestellt wurde, ist die Antenne noch heute funktionstüchtig. Nachdem der Sturm „Bianca“ im Februar 2020 die empfindliche Schutzhülle zerfetzt hatte, wurde im Oktober letzten Jahres in einer aufsehenerregenden Aktion die neue, nur 1,2 Millimeter starke Hülle mit einer Gesamtfläche von 5 300 Quadratmetern aufgesetzt. Nur vom inneren Luftdruck des Radoms wird sie aufrecht und in Kugelform gehalten. Damit der Druck nicht abfällt, darf man das Radom nur durch eine Luftschleuse betreten.

Jetzt heißt es, das Innere des Radoms und die vielen wertvollen Exponate wieder zu ertüchtigen. Um die Zukunft des 1999 in die Denkmalliste aufgenommenen Radoms und um ein Museumskonzept ging es in einem internen Gespräch an Ort und Stelle, das die Landrätin und Mitarbeiter ihrer Behörde mit dem Ministerpräsidenten führten. Der Landkreis als Eigentümer des Radoms hofft nämlich auf einen kräftigen Zuschuss des Freistaats.

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