Die Zukunft des Fliegens - in Dubai schon längst Gegenwart | MOPO

2022-12-02 19:17:43 By : Ms. Linda Lee

Die Computerfrau am Foyer der Airport-Lounge in Dubai nickt uns zu und zückt die Kamera. Sie trägt ein elegantes Kostüm und die rote Haube der Emirates-Stewardessen. Ein kurzer Blick in ihre Kamera genügt – und die Schleusen öffnen sich. Es funktioniert! Mein Gesicht ist mein Name – und gewährt Einlass in die Lounge, zur Passkontrolle oder zum Boarding. Hier ist das längst keine Novität mehr: Auf dem Dubai International, der zu den weltgrößten Flughäfen zählt, sind biometrische Wege bereits Usus. Vom Einchecken über die Gepäckaufgabe bis zum Einstieg in den Flieger verläuft das Prozedere bequem und kontaktlos. Die Smart Gates und Selbstbedienungs-Check-in-Kioske machen es möglich. Selbst bei der Passkontrolle entfällt das Hin- und Herreichen der Dokumente; und die überall sonst gebräuchliche Boardingkarte, ausgedruckt auf Papier, erscheint in Dubai bereits als Relikt aus der Vergangenheit. Biometrische Gesichtserkennung und smarte Technologien führen in die Zukunft des Fliegens.

Dubai ist da bereits mit Siebenmeilenstiefeln vorausgelaufen. Dubai International gilt nicht nur als der bedeutendste Flughafen des Nahen Ostens, sondern ist für Europa das Drehkreuz in den Süden, nach Asien bis in den Fernen Osten. Alle großen westeuropäischen Fluggesellschaften haben hier ihre Drehkreuze. In Vorpandemie-Zeiten wurden hier pro Jahr an die 90 Millionen Passagiere gezählt. Emirates die in Dubai den Heimathafen hat, landet ihre sogar an einem Superlativ an – nämlich am weltgrößten Flughafenterminal. Bei Eröffnung galt es als das größte Gebäude auf der Erde. Terminal 3 hat definitiv Starstatus! Es empfängt auch die ankommenden Passagiere aus Deutschland, wenn sie mit Emirates einfliegen, etwa mit dem Airbus A380, dem legendären Flaggschiff der Airline: Das größte zivile Verkehrsflugzeug in der Geschichte der Luftfahrt fliegt ab Hamburg täglich, ebenso ab Frankfurt und München, in die Stadt der Zukunft.

Auch für nur wenige Tage – der Besuch in Dubai lohnt sich. Die Stadt der meisten Wolkenkratzer, der höchsten Gebäude, der größten Mall und mindestens einhundert weiteren Rekorden, stellte sich gerade einen neuen Superlativ in die City. Es sieht aus, als wäre zwischen Dubais Wolkenkratzern ein Raumschiff von extraterrestrischer Intelligenz mit ausgeprägtem Faible für Feng-Shui gelandet. Hui! Auf einem grünen Hügel ruht ein asymmetrischer Ring aus Stahl und Glas, die Hülle versehen mit über tausend Glasfaser-Kunststoffplatten mit Edelstahl-Topping, alles robotergemacht. Kaum zu glauben, dass es ein Museum ist – aber was für eins! Innen wurde mit parametrischem Design gearbeitet, um auf 30.000 m2 die Visionen zu zeigen, wohin sich die Menschheit entwickeln kann. Im Museum of the Future gehen wir auf eine virtuelle Zeitreise – und stehen vor ähnlichen Smart Gates wie am Flughafen. Diese hier laden mit einem Blick in die Kamera auf eine Reise in den Orbit. Das coole Museum holte sich Emirates gerade eben als Sonderlackierung auf den Airbus eines A380. Gleich zehn dieser Giganten werden das Zukunfts-Museum fliegend in die Welt tragen.

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Zurück am Airport übernimmt mein Smartphone das Check-In, ohne dass ich etwas anfassen muss. Die neuen Self-Check-in-Kioske arbeiten kontaktlos. Mit ihren 3-D-Laser-Scanner checken sie das Gepäck ein, labeln es und machen die Gepäckstreifen selbstklebend. Ade Koffer, bis zum Wiedersehen! Er verschwindet erstmal unter die Erde: Unter dem gesamten Rollbahn-Areal erbaut, befördern High-Speed-Transporter pro Stunde 8000 Koffer. Die Gepäck-Abfertigungsanlage am Dubai International ist die größte Anlage und auch die tiefste der Welt. Auf dem Handy zeigt die Emirates-App den genauen Standpunkt des Koffers an, von der Abgabe bis zur Ankunft am Zielort.

Weiter geht’s auf dem biometrischen Weg bis zum Gate. Der Koffer war tatsächlich flotter. Er ist bereits am Airbus und wird gerade verladen. In sechs Stunden wird er wieder auf dem Radar auftauchen – nach der Landung mit neuer Standortbestimmung, dann in der Ankunftshalle am Hamburger Flughafen. Da ist die smarte Welt doch ziemlich genial.

Zurück in Hamburg. Auch hier hat die Biometrie nun Einzug gehalten: Als Novum wurden vor kurzem die ersten smarten Gates installiert, vorerst für Reisende auf Star Alliance-Flügen. Zuvor an den Drehkreuzen Frankfurt, München und auch Wien erfolgreich eingeführt, folgt nun Hamburg als vierter Airport dieses biometrischen Systems. Nach Anmeldung auf einer App kann man die zentrale Sicherheitskontrolle und die Boarding Gates A17 und C16 kontaktlos passieren. Bei einer positiven Übereinstimmung öffnen sich die Zugänge automatisch. Mein Gesicht ist nun mein Pass.

Smart Gates: Biometrisch durch Dubais Flughafen mit berührungsfreien Self-Check-in-Automaten für kontaktloses Check-In, Gepäckaufgabe bis Boarding. Super nützlich: Der Online-Gepäckstatus der Emirates-App zeigt die ganze Reise, wo sich das Gepäck gerade befindet, www.emirates.com

Zukunft erleben: Museum of the Future, Sheikh Zayed Road, Dubai, www.museumofthefuture.ae