Villingen-Schwenningen: Elektromagnete senken Spritkosten - Villingen-Schwenningen & Umgebung - Schwarzwälder Bote

2022-12-02 20:05:01 By : Ms. Jenny Yu

Kendrion Binder "weltweit unterwegs". Kaum ein Auto ohne Villinger Kleinteilchen.

Villingen-Schwenningen - Sie wiegen 80 oder 150 Gramm, haben den Durchmesser einer Aprikose und senken Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß: elektromagnetische Teile von Kendrion Binder.

Das Villinger Unternehmen investiert 2011 im Automotive-Bereich fünf Millionen Euro.

Ob Shiftlock-Magnet, Hubmagnet, Hydraulik-Schaltventil zur Nockenwellenverstellung oder Motorölsteuerung und Hochdruckregelventil: Was aus dem Hause Kendrion Binder kommt und millionenfach produziert wird, ist High-Tech im Motorenmanagement mit stark grüner Färbung. "Weltweit ist Kendrion Binder unterwegs", so Geschäftsführer Heinz Freitag im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Neben den Amerikanern, bemerken Freitag und Bernd Gundelsweiler, Geschäftsführer für den Bereich Passenger Systems, hätten auch die Verantwortlichen in China und Indien allmählich die "grüne Botschaft" verstanden, wenn auch zeitversetzt.

"Wir sind hier bestens aufgestellt", blicken Freitag und Gundelsweiler, der seit acht Jahren bei dem Unternehmen mit rund 380 Beschäftigten arbeitet, in die Zukunft. Nicht nur, weil hier gut geschulte Mitarbeiter und hoch qualifizierte Ingenieure für zukunftsweisende Spitzenqualität zur Verfügung stehen. Egal, welches Fahrzeug eines deutschen oder europäischen Herstellers durchstartet, ein paar elektromagnetische Komponenten des Villinger Unternehmens fahren stets mit.

Ganz besonders viele Kendrion-Binder-Teile stecken in dem Weltmotor, den der Weltkonzern Daimler vertreibt und der dank raffinierter Technik mit weniger Treibstoff als andere Motoren auskommt. Insgesamt können durch den Einbau dieser kleinen elektromagnetischen Kraftpakete rund 20 Prozent an Benzin und umweltschädlichen CO2reduziert werden. Sei es, dass Teile wie Ölpumpen über abschaltbare Aggregate nur dann aktiviert werden, wenn sie wirklich gebraucht werden, sei es, dass Hochdruckventile für die optimale Dosierung von Luft und Treibstoff im Motor sorgen.

Wenn es um die Zukunft der Elektromotoren geht, könne aber nur weniger Leistung das Zauberwort sein. Ansonsten, sinniert Freitag, lassen sich die gesetzlichen CO2-Vorgaben von 120 Gramm pro Fahrzeug im Jahr 2015 und 95 Gramm im Jahr 2020 nicht umsetzen. "120 oder 150 PS sind dann nicht mehr drin, die Alternative können dann nur noch Hybridfahrzeuge sein."

Wie wichtig "Automotive" mit 200 Mitarbeitern ist, zeigt eine Millioneninvestition in diesem Jahr. Der bestehende Reinheitsraum, in dem Ventile unter hohen Sauberkeitsanforderungen produziert werden, erhält ein identisches Pendant. An die fünf Millionen Euro, so Freitag, werde diese Erweiterung kosten.